dr.dub

FAQ-Kategorie: Wissenswertes

folgende schallplattengrößen sind möglich:

12 inch: Standard LP oder maxi single mit 33 oder 45 Umdrehungen
10 inch: Maxis, überspielung von 78 rpm discs und schellacks
7 inch : Singles für jukeboxen, dancehall masters und oldies
5 inch : Pocket Battle Disk mit max. 2 minuten Spielzeit

Schellackplatten korrekt abspielen

Um historische Schellackplatten auf einem Plattenspieler abzuspielen und weder die Platte noch den Tonabnehmer zu beschädigen, muss folgendes beachtet werden:

  • Der Plattenspieler muss 78rpm (rounds per minute) drehen können (alte Plattenspieler bis in die 70er Jahre können das, moderne Plattenspieler besitzen diese Funktion selten!).
    ACHTUNG: Es gibt auch Schellackplatten, die nicht mit 78rpm, sondern 80rpm, 100rpm oder Ähnliches abgespielt werden müssen!
  • Ganz wichtig: Spiele Schellackplatten nicht mit einer herkömmlichen Vinyl Abspielnadel ab, sondern nur mit einer speziellen Nadel, welche einen breiteren Spitzenradius für Schellackplatten hat! Manche Systeme bieten einen auswechselbaren Nadeleinschub für solche Zwecke.
  • Die Wiedergabe der Schellackplatte klingt mit einem gängigen Phono Vorverstärker trotzdem nicht korrekt, sondern sehr "flach" und undefiniert, denn die Schneidekennlinie von Schellackplatten weicht von der genormten Vinyl Schneidekennlinie (RIAA) ab bzw. kann unter den Schellackplatten je nach Hersteller und Jahr variieren!

Digitalisieren & Überspielen

Wenn du deine Schellacksammlerstücke schonen willst oder keinen speziellen Phono Vorverstärker mit diversen Einstellmöglichkeiten besitzt, welche fast nur zu unglaublich hohen Preisen angeboten werden (800-1000€!), bieten wir dir an, Schellackplatten korrekt und professionell von uns digitalisieren zu lassen bzw. auch mit dem klassischen 10inch Format mit 78rpm auf 10inch Vinyl zu überspielen! Wir sind über unser Kontaktformular erreichbar! (Aber Achtung: Vinyl Schallplatten auf Grammophone abspielen, funktioniert NICHT!)

kurz gefasst: Nein, eine Vinyl Schallplatte kann NICHT auf einem Grammophon abgespielt werden.

Heavy technical Background für neugierige

Spricht man von einem Grammophon, so erfolgt die gesamte Schallwiedergabe akustisch.
Ausnahme: Mitte 1920 gab es bereits einige nachrüstbare elektrische Tonabnehmer für Grammophone.

Theoretische Voraussetzung für Vinyl Schallplatten auf Grammophonen:

  1. Das Audiomaterial auf der Platte muss zu 100% in Mono geschnitten werden, da das Grammophon nur Grooves im Seitenschriftverfahren, also Horizontal abtasten kann.
  2. Die Rillen müssen für den "dickeren" Abtaststichel dicker geschnitten werden (ca.6 Mil breite).
  3. 10inch Durchmesser und 78rpm Abspielgeschwindigkeit mit max. 5min. Spieldauer, welche bei Grammophonen üblich war.

Das sind die Gründe, warum es trotzdem keinen Sinn macht Vinyl, Schallplatten trotz dem Format 10inch und 78rpm auf einem Grammophon abzuspielen:

  1. Der Klang wäre sehr "matt" und Bässe fehlen, denn ein akustisches Grammophon könnte das Audiosignal von Vinyl Schallplatten nicht entzerren (was bei "modernen" Plattenspielern der Phono Vorverstärker übernimmt), siehe RIAA Schneidekennlinie, doch soweit würde es schon gar nicht kommen, denn:
  2. Die Rillen der "weichen" Vinyl Schallplatte würden (im Gegensatz zu harten Schellack Platten) durch das SEHR hohe Auflagegewicht (um die 100g!) des Stichels der Schalldose regelrecht zerpflügt werden.

Umgekehrt ist es möglich - also Schellack Platten auf Plattenspieler abspielen, mehr infos in unseren Schellack FAQs!

eine genaue auflistung der aufnahmedauer jeder einzelnen vinyl platte findet ihr auf unserer preise- Seite.

wir schneiden auch audiomaterial auf vinyl, das länger als die standard aufnahmedauer (stichwort: längere spielzeit) ist.

beachtet aber hierzu auch diesen Artikel.

neulinge in der welt der analogen tonwiedergabe stellen sich oft die frage, wie die herstellung einer vinyl schallplatte funktioniert oder genannt wird. klar - eine berechtigte frage, die wir gerne klären!

Vinyl Schallplattenherstellung erfolgt ausschließlich durch:

  • schneiden
  • pressen

Auch wenn es des öfteren angefragt bzw. ausgedrückt wird: Nein! vinyl schallplatten kann man weder brennen/drucken oder sonstiges, insofern man die absicht hat, tonträger aus vinyl herstellen zu lassen.

Die Herstellung von Vinyl

prinzipiell gilt:

  • je kürzer die aufnahmedauer, desto besser die qualität!
    wir wollen, dass jeder track mit der maximal möglichen lautstärke und dynamik aufgenommen wird.
  • 45 rpm erlaubt eine höhere auflösung als 33 rpm.


die mögliche aufnahmedauer und qualität hängt von vielen kriterien ab:

  • ein sauberer mix: je besser ein track gemixed und gemastered ist, desto besser klingt er auch auf platte
  • je mehr bässe dein mix enthält, desto größer ist der rillenabstand und desto geringer die aufnahmedauer.
  • checkt deine mixes auf monokompatibiltät, um phasenverschiebungen im bassbereich zu vermeiden. am besten keine stereobasisverbreiterungseffekte (was für ein wort...) verwenden.
  • je lauter die platte aufgenommen wird, desto mehr rillenabstand ist notwendig und desto kürzer ist die aufnahmedauer.
  • extreme stereosignale verlangen nach größerem rillenabstand.
  • extreme bässe (unter 20 hz) und extreme höhen (über 18 khz) können nicht aufgenommen werden.


die physik

auf der außenseite einer platte stehen uns d*pi == 92cm pro umdrehung für deine musik zur verfügung. ganz innen am label sind es dann nur mehr ca. 35cm.

Die Rillenlaufgeschwindigkeit einer 30-cm-Langspielplatte beträgt außen am Anfang der modulierten Rille bei 29,2 cm Durchmesser 50 cm/s und innen am Ende der modulierten Rille bei 11,5 cm Durchmesser nur noch 20 cm/s.

Damit ist auch die nach innen hin hörbar abnehmende Klangqualität einer Schallplatte zu erklären. Laute tracks gehören daher an den anfang und leise ans ende einer platte.

wir können die physik nicht überlisten!

Wenn ihr die Option audiophile quality auswählt, schneiden wir eure Vinyl-Platten mit einem Feedback Schneidkopf.
Der Vorgang ist fast wie beim Cut einer Master-Lackfolie fürs Presswerk.

Die hier gefertigten Platten haben:

- eine schwere grammatur "heavy weight vinyl" (z.B. 180g bei 12")
- einen hoch linearen Frequenzgang durch den Feedback Cutterhead
- einen sehr transparenten Sound
- eine sehr gute Stereoabbildung

Wenn ihr diese Option wählt, dann bitten wir dich, keine .mp3's zu schicken. Das wäre wie Perlen vor die Säue werfen...

Folgende Audio Formate könnt ihr uns schicken: .wav, .aif, .aiff, .mp3, .flac, .ogg, m4a.

.mp3 ist im vergleich zu .wav oder aiff verlustbehaftet komprimiert, das heißt, es wird Information weggelassen, um die größe der datei zu minimieren. Prinzipiell wird das weggelassen, was man kaum hört (z.B. ein leiser Ton, der von einem lautem übertönt wird), es gibt aber durchaus hörbare Unterschiede je nachdem wie stark komprimiert wurde.

etwas theorie dazu:
Audio wird in Form einer Kurve dargestellt. In eine Vinylplatte wird diese kurve geschnitten (sehr vereinfacht). digital wird sie mit mit Hilfe von 0&1 Parametern beschrieben.
Man bestimmt zuerst eine gewisse Anzahl von horizontalen und vertikalen Punkten (wie in einer Grafik) und dann anhand von Zahlen den Verlauf der Kurve, die genaugenommen keine Kurve mehr ist, sondern ein auf und ab von horizontalen und vertikalen Linien. Bei .wav Dateien ist die Skalierung relativ fein. um die Ecken und Kanten zu sehen, müsste man weit 'hineinzoomen'. Bei .mp3's werden größere Schritte gemacht, um die Kurve darzustellen. Dadurch ist das bild 'kantiger'.
Als Vergleich: Fotos werden in der digitalen Welt ebenfalls in Pixel dargestellt. Mehr Pixel bedeuten eine höhere Auflösung. So in etwa ist auch bei .wav files, die eine höhere auflösung haben, aber auch mehr Speicherplatz benötigen.

Ob .mp3 files gut klingen, können wir immer erst nach einem testcut sagen. Ihr könnt aber davon ausgehen, dass gute .mp3 files auch auf vinyl okay sind. Wenn ihr aber das .mp3 file schon 'heraushört', kann es gut gehen, muss es aber nicht.


Reklamationen bezüglich der Soundqualität von sehr komprimierten Fileformaten können wir leider nicht akzeptieren, ebenso Fehler, die durch gemischte File Formate und Bitraten entstehen können. Bitte unbedingt angeben, falls ihr uns "Kraut und Rüben" schickt...

Dr. Dub's Mastering Tipps für den feinsten Ohrenschmaus auf Vinyl:

vinyl schallplatten sind analoge tonträger und haben deshalb deutlich unterschiedliche eigenschaften im Vergleich zu cd's.

bei allen einzelanfertigungen ist ein vinyl mastering inkludiert, d.h. wir sorgen dafür dass die songs auf platte gut klingen!

wenn du auf vinyl bei selbst produzierten tracks gute ergebnisse erzielen willst, beachte bitte folgende punkte:

  • vinyl klingt anders als digitale aufnahmen. eh klar - deshalb bist du ja auf dieser seite.
  • sei dir dessen bewusst und verzichte auf ausgefallene stereo und psychoakustische effekte. ebenso können digital erzeugte sounds oft nicht wie auf cd klingen. alle sounds, die weit von natürlichen tönen abweichen, können die mechanische tonaufzeichnung an ihre grenzen bringen.
  • Die niedrigsten frequenzen unter ca. 400 hz müssen phasengleich sein! checkt, ob dein mix auch mono gut klingt. falls frequenzen fehlen oder überbetont sind, ist etwas faul.
  • stereoeffekte im bassbereich sind tabu. hierzu gehört auch der starke einsatz von chorus/phaser im bassbereich.
  • anspruchsvolle tracks mit hohem bass und höhenanteil gehören an den anfang einer plattenseite. die aufnahme und wiedergabebedingungen verschlechtern sich zur plattenmitte hin.
  • frequenzen unterhalb von 20 hz können nicht wiedergegeben werden, ebenso frequenzen über 18000 khz. frequenzen über 15 khz können etwas abgesenkt werden.
  • frequenzen zwischen 8 und 9 khz klingen auf vinyl besonders satt und "crisp".
  • checkt eure mixes auf verzerrungen und pegelspitzen. vor allem digitale verzerrungen (clipping!) darf es nicht geben! diese können beim cutten unter umständen unverhältnismäßig laut und störend werden und sind der hauptgrund, warum platten von uns nur mit einschränkungen geschnitten werden können! also sobald das "over" led an ist - runter mit dem pegel oder limiten.
  • falls du mit mastering plugins arbeitest, gilt: weniger ist besser. den ultramaximizer am limit zu fahren, klingt in den meisten fällen nicht gut.
  • ein einheitlicher pegel deiner aufnahmen garantiert eine gleichbleibende qualität der ganzen platte. wenn eure tracks große pegelsprünge haben, passen wir diese normalerweise an, wissen aber nicht, ob das von dir auch so gewünscht wird. falls du das ausdrücklich nicht willst und pegelunterschiede zwischen den songs behalten willst, bitte mitteilen.
  • für sehr zischige aufnahmen empfehlen wir sowohl für vocals, als auch den mix generell den einsatz eines de-essers.
  • mp3 files können nicht so gut klingen wie wav's, aiff's oder flac's! durch die datenkomprimierung können akustische artifakte entstehen, welche auf vinyl verstärkt hörbar werden. wenn ihr uns gerippte YouTube videos schickt, ist das erstens nicht legal und klingt auch sch... .wenn schon mp3's, dann achtet bitte darauf, dass ihr nicht unter 256 kbit/sec kommt. hier ist ein verlust erst in den bereichen über 17khz bemerkbar, welcher von vinylplatten eh nur bedingt wiedergegeben wird.
  • die wiedergabequalität einer platte hängt zum großteil von der verwendeten wiedergabetechnik ab. die art des abtastsystems, abnutzung und reinheit der abtastnadel, einstellung der vertikalen andruckkraft und antiskating spielen eine große rolle.

Schneidkennlinien von Schallplatten - darum wird ein phono vorverstärker benötigt

Eine Schneidkennlinie ist eine vorgegebene Equalizer-Kurve, die Absenkung bzw. Anhebung gewisser Frequenzbereiche eines Audiosignales vor dem Schnitt auf Platte/Masterdisk beinhaltet. Beim Abspielen einer Platte muss dieses Signal mit einem Phono Verstärker wieder umgekehrt bzw."entzerrt" werden, damit das Signal wie gewollt wiedergegeben werden kann.

ohne einen Phono Vorverstärker würde das Signal von einer Vinyl Schallplatte undefiniert und bei bassfrequenzen mager klingen. wer es ausprobieren will: einfach den Plattenspieler (ohne eingebautem phono preamp) direkt auf den Aux- oder Line-in-Eingang des Verstärkers klemmen... ;)

Heavy technical Background für neugierige

Ab der Erfindung der Schellackplatte 1896 gab es bis 1925 keine Schneidkennlinie, da sie bis dahin akustisch aufgenommen und von akustischen Grammophonen abgespielt wurden. Seit Beginn der elektrischen Tonaufnahme von Schellackplatten um das Jahr 1925 gab es aufgrund der größeren möglichen Frequenzbandbreite je nach Hersteller verschiedene Schneidekennlinien. Diese waren wegen den pysikalischen Grenzen der geschnittenen Rillen notwendig. Im Jahr 1954 wurde dann die genormte Schneidkennlinie der RIAA (Record Industry Association of America) durchgesetzt. Nur so konnte die ganze Toninformation ohne jegliche verluste von frequenzanteilen in die rillen untergebracht und wieder abgetastet werden.

ein akustisches Grammophon entzerrte auch kein Signal, da es bei den akustisch aufgenommenen Schellacksauch auch nichts zu entzerren galt, sondern es mehr oder weniger 1:1, wie es in die Rille geschnitten wurde, wiedergab. diese Aufnahmen umfassten nur frequenzen im Bereich von ca. 150Hz bis 4000Hz.

Stereo Vinyl Schallplatten werden so gut wie alle genormt und nach dem RIAA Standard (seit ca. 1954) geschnitten. Das bedeutet, dass das Audiosignal vor dem Schnitt durch eine fixe EQ-Schneidekennlinie angepasst wird, welches dann beim Abspielen durch Phono Vorverstärker (oder Phono Eingang bei Stereoverstärker/AV-Receiver) wieder verstärkt und zum ursprünglichen Signalbild entzerrt werden muss.

Um das beste Klangergebnis aus deiner Schallplatte herauszuholen, ist die richtige Abspielgeschwindigkeit im Zusammenhang mit der Spieldauer eine wichtige Sache! In dieser Tabelle findest du schnell die richtigen RPM, die wir euch empfehlen, um das beste Ergebnis zu erhalten. Keine Sorge - so gut wie JEDER Plattenspieler bietet die Möglichkeit, 33rpm und 45rpm abzuspielen!

Wir schneiden auch 10inches mit 78rpm, inspiriert von den alten Schellack Platten mit 5 min. / Seite!